Oberhausen (Kirn),

Gefahrstoffe, Technisches Hilfswerk und Wasserrettung: Führungskräfte im Kreis Bad Kreuznach bilden sich weiter

Die Führungskräfte der Feuerwehren des Landkreises Bad Kreuznach trafen sich am vergangenen Wochenende im Dorfgemeinschaftshaus in Oberhausen bei Kirn zum diesjährigen Führungskräfte-Seminar. Dieses Mal waren auch Vertreter des THW vom Ortsverband Bad Kreuznach und der DLRG anwesend.

Gruppenbild for den neuen Einsatzfahrzeugen

Den Anfang machte Kreisfeuerwehrinspekteur (KFI) Werner Hofmann, gefolgt von Landrat Franz-Josef Diel, die die Begrüßung der Teilnehmer vornahmen. Landrat Diel lobte das Engagement der Führungskräfte im Kreis und freute sich über deren Bereitschaft an solchen Fortbildungen teilzunehmen.

 

Als Erster Referent trat der Zugführer des Gefahrstoffzuges des Landkreises Bad Kreuznach, Peter Kurz, vor die Hörerschaft. Er stellte die neuen Messgeräte vor, die von den Teileinheiten, welche bei den Feuerwehren im ganzen Kreisgebiet angesiedelt sind, benutzt werden, um zum Beispiel bei Gefahrgutunfällen mit radioaktivem Material die Strahlenbelastung zu messen. KFI Werner Hofmann merkte an, dass ein wahrer Quantensprung stattfand, was die Technik anbelangt. Die alten Geräte stammten Größtenteils aus den 60er-70er Jahren, manche sogar jedoch von 1945. "Hier hat der Landkreis in den vergangen zwei Jahren rund 100.000€ investiert", so Hofmann weiter.

 

Den nächsten Part übernahmen Wieland Wellner (THW Fachberater) und Kai Habel (Zugführer) vom Technischen Hilfswerk (THW) aus Bad Kreuznach. Sie stellten ihre Organisation vor und erläuterten den Teilnehmern, was das THW, als Bundesanstalt, alles leisten kann. Dieses agiert mit seinen Helfern nicht wie die Feuerwehren, in der Regel regional, sondern in ganz Deutschland und auch im Ausland. Genauer gingen sie dann auf, die im Ortsverband Bad Kreuznach angesiedelten, Bergungsgruppen 1 und 2, sowie die Fachgruppe Brückenbau ein, erläuterten deren Leistungsspektrum und wiesen Einsatzszenarien auf, bei denen die Hilfsorganisationen im Landkreis sinnvoll zusammenarbeiten können.

 

Für die DLRG referierte Rüdiger Otto. Er zeigte anhand einer Karte, wie sich nach neuer Strukturierung, die DLRG an der Nahe, zwischen Idar-Oberstein und der Rheinmündung bei Bingen, aufgestellt hat. Außerdem hatte er ein Vorführmodell eines neuen, transportablen Sonargeräts dabei, das bei der Suche nach Personen und Gegenständen unter Wasser künftig eingesetzt werden soll. Diese Art Gerät wurde schon länger in der Praxis von Einheiten auf dem Rhein erprobt. Jedoch ist bei diesen das Gerät fest auf den Booten angebracht. Für den Abschnitt der Nahe wird es eine "Kofferlösung" geben. Dort sind die Technik und der Bildschirm untergebracht, während an den Booten jeweils nur eine Halterung angebracht sein wird, an der das eigentliche Sonar angebracht wird. Dies wird Organisationsübergreifend geschehen, denn die Halterungen werden nicht nur an den Booten der DLRG angebracht, sondern auch an Booten der Feuerwehr. "So wird die Nutzung des Geräts deutlich effektiver, denn bis es an der Einsatzstelle ist, hat in Niederhausen zum Beispiel, die Feuerwehr das Boot schon längst im Wasser", erklärt Rüdiger Otto. Auch bei dieser Anschaffung wird der Landkreis Bad Kreuznach sich an den Kosten beteiligen.

 

Nächster Redner war Philipp Köhler vom Team Medien, der organisationsübergreifenden Facheinheit für Presse und Medienarbeit im Landkreis Bad Kreuznach dran. Er schulte die Führungskräfte im Umgang mit Medienvertretern an der Einsatzstelle und gab anhand praktischer Beispiele und echten Fällen einen Einblick ins Presserecht.

 

Den Abschluss machte Arne Conrad. Er sprach über ein häufig nicht beachtetes Thema, nämlich extreme psychische Belastung und traumatische Erlebnisse bei Einsatzkräften während und nach des Einsatzes. Nicht selten bietet sich den Rettungskräften vor Ort ein schreckliches Bild. Einsatzkräfte werden mit schweren Verletzungen, Verstümmelungen durch schwere Unfälle, oder sogar dem Tod unmittelbar konfrontiert. Er erläuterte den Teilnehmern was Stress ist und klärte sie über die Folgen psychischer Belastung auf. Arne Conrad war ein externer Referent. Den Kontakt stellte der 1. Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, Norbert Jung, her.


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