So lautete das Übungsszenario: Auf der Bahnstrecke 3511 von Bingen nach Saarbrücken, ereignete sich in einem schwer zugänglichen Streckenabschnitt ein angenommener Zusammenstoß einer Regionalbahn mit einem Bauzug der Bahn. Die Besatzung war mit Gleisbauarbeiten auf der Nahebrücke beschäftigt, als die Regionalbahn auf dem gleichen Gleis mit größerer Geschwindigkeit auf den Bauzug auffuhr. Zwei Streckenarbeiter stürzten von der Brücke in das Flussbett der Nahe, einer hing am Pfeiler der Brücke. Die Triebfahrzeuge entgleisten. Die beiden Lokführer und einige andere Personen wurden in ihren Wagons schwer verletzt und eingeklemmt. Durch einen Kurzschluss in der elektrischen Anlage der Triebwagen kommt es zu einer Rauchentwicklung.
Das THW Bad Kreuznach wurde um 1:41 alarmiert und den Kräften ein eigener Untereinsatzabschnitt zugewiesen. Der Zugtrupp um Zugführer Kai Habel koordinierte die Aufgaben der beiden Bergungsgruppen und einem Trupp der Fachgruppe Brückenbau.
Die nötigen Gerätschaften für die Brandbekämpfung und die schwere technische Hilfe musste mühevoll mittels Draisinen und auf dem Fußweg durch Muskelkraft zur Einsatzstelle befördert werden. Hierbei wurde auch der Bahnsatz des Technischen Hilfswerks, eine spezielle Arbeits- und Transportplattform für Material und Personen, die aufgegleist werden kann angefordert.
Da der Zug aufgrund des angenommenen Brandes, der durch Nebelmaschinen simuliert wurde, verraucht war, mussten die eingesetzten Kräfte schweren Atemschutz tragen, um die Verletzten aus dem Zug zu holen und der rettungsdienstlichen Versorgung zuzuführen. Um den Abtransport der Personen zu beschleunigen, baute das Technische Hilfswerk vom Salinental aus über die Nahe hinweg eine Seilbahn, mit der Verletzte besonders schonend über Trümmer oder Hindernisse wie dieser Fluss transportiert werden. Zum Bau der Seilbahn und zur Sicherung wurde auch das Schlauchboot des THW eingesetzt.
Die Übung war nach etwa fünf Stunden beendet und lieferte der Einsatzleitung umfangreiche Erkenntnisse und Erfahrungen für künftige Lagen, die hoffentlich niemals eintreten werden. Insgesamt nahmen 306 Einsatzkräfte der Feuerwehren und 19 THW Helfer an der Großübung teil.