Der Freitagmorgen stand ganz im Zeichen der Theorie. Die Lehrgangsteilnehmer hörten nach der offiziellen Begrüßung verschiedene Fachvorträge zur patientengerechten Rettung, modernen Fahrzeugtechnik und der LKW Rettung. Nach dem Mittagessen war Kleidungswechsel angesagt. Die Lehrgangsteilnehmer wurden nun in gemischte Teams eingeteilt, um gemeinsam an den Praxisstationen zu üben. Gleichzeitig wurde so der fachliche Austausch unter den internationalen Feuerwehreinheiten gefördert. Am Abend wurde im Festzelt bei guter Musik sowie leckerer Verpflegung gefeiert und über das Erlebte gesprochen.
Am Samstag stand dann die Praxis im Vordergrund. An den Ausbildungsstationen LKW-Rettung, LKW auf PKW, PKW Crossramming, PKW auf Autobahnbarriere, Moderne Fahrzeugtechnik, Geräteeinsatz an modernen Kraftfahrzeugen sowie sichern und stabilisieren konnten die Teilnehmer die zuvor gelernte Theorie in die Praxis umsetzen. Eine Besonderheit war die Station PKW unter Trailer der amerikanischen Ausbilder Gary Klaus, Terry Salvi und Rick Barber. Sie zeigten, wie sie in Amerika ein solches Ereignis mit nur 4-5 Feuerwehrleuten bewältigen. Für sie ist es wichtig, das die Einsatzkräfte als Team zusammenarbeiten und wissen wo, welcher Schnitt gesetzt werden muss, um möglichst schnell an die verletzte Person zu kommen. Abends fand der bunte Abend der Hilfsorganisationen statt. Im Rahmen der Abendveranstaltung wurde an einige Feuerwehrkameraden das deutsche Feuerwehrsportabzeichen übergeben, welches sie vor ein paar Wochen erfolgreich abgelegt haben. Für die musikalische Untermalung sorgte die Röka-Bigband.
Am letzten Lehrgangstag konnten die Lehrgangsteilnehmer zwischen drei Schwerpunkt-veranstaltungen wählen. Im Vordergrund stand dabei die theoretische und praktische Ausbildung an einem Bus. Unter anderem wurde ein Massenanfall von Verletzen nach einem Busunfall geübt. Hieran waren auch die Hilfsorganisationen des Kreises mit Verletztendarstellern und Helfern daran beteiligt. Zusätzlich präsentierten sich die Hilfsorganisationen auf einer eigenen Aktionsfläche. Das Technische Hilfswerk (THW) präsentiert die Fachgruppe Brückenbau und stellt eine Hüpfburg bereit. Der Kreisfeuerwehrverband präsentiert einen Baumbiegesimulator sowie einen Infostand mit einem Rauchsimulationshaus. Mit dabei ist auch die Jugendfeuerwehr, welche ein Geschicklichkeitsspiel mit Spreizer und Tischtennisbällen bereitstellt. Auch die Hundestaffel der Feuerwehr zeigte ihr Können. Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) stellte sein Rettungsboot „Gässjeretter“ an einem Infostand vor. Die Facheinheit „Strömungsrettung“ zeigte den Aufbau von mobiler Seiltechnik am Übungsszenario „Mensch in offenem Gewässer“, um sich damit direkt in das strömende Gewässer abzuseilen. Die Besucher konnten im Überschlagssimulator des Arbeiter Samariter Bundes hautnah einen Überschlag erleben. Der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) präsentierte sich mit einem Infostand, dem Blutspendedienst und der Bergwacht sowie dem Jugendrotkreuz, welches gekonnt verschiedene Wunden schminkte. Der Malteser Hilfsdienst stellte seine Therapiehundestaffel vor und informierte über die Bereiche Betreuung und Rettungsdienst. Auch hier konnte ein Rettungswagen von innen betrachtet werden.
Damit diese Großveranstaltung erfolgreich durchgeführt werden konnte bedurfte es einer kleinschrittigen Planung, welche schon etwa ein Jahr zuvor begonnen hat. Es gab regelmäßige Planungstreffen aller Hilfsorganisationen im Kreis. Dabei wurden die spezifischen Aufgaben an die entsprechenden Organisationen verteilt. In den letzten sechs Wochen traf man sich einmal pro Woche. In der Woche vor den Rescue Days wurde die Frequenz der Treffen auf täglich erhöht. Mit dabei waren auch immer Abgeordnete und die Organisatoren der Firma Weber. An den Veranstaltungstagen selbst gab es mehrere Besprechungen, damit alles rund läuft. Die ganze Veranstaltung ist eine logistische Meisterleistung. Um einen reibungslosen Ablauf zu gewähren, wurde das Organisationsteam der Rescue Days von etwa 280 ehrenamtlichen Helfern aus allen Hilfsorganisationen unterstützt. So stellten sie ca. 700m Bauzaun auf, damit das Gelände geschützt ist. Die Aktionsfläche wurde vom Zuschauerbereich mit 250m Absperrgittern abgetrennt. Das THW Bad Kreuznach verlegte circa 1300m Meter Kabel um eine zuverlässige Stromversorgung zu gewähren. Als Unterstützung wurde die Fachgruppe Elektroversorgung des THW Worms hinzugezogen. Die DLRG leistet einen Großteil des Fahrdienstes für die Lehrgangsteilnehmer vom Flughafen zu den Unterkünften. Die Feuerwehren des Landkreis Bad Kreuznach waren seit dem 01.10.16 mit dem Aufbau der einzelnen Stationen beschäftigt. Sie fuhren mit Gabelstaplern die Übungsautos zu den dafür vorgesehenen Stationen und kümmerten sich um die Verteilung des richtigen Materials. Damit die Lehrgangsteilnehmer genug Kraft hatten gab es innerhalb der Übungsfläche drei Versorgungszelte, an welchen Getränke und Snacks bereitstanden. Außerdem gab es noch Verpflegung im VIP-Bereich, den Schulungsräumen sowie dem Festzelt. Die Betreuung der verschiedenen Versorgungplätze übernahmen auch wieder ehrenamtliche Helfer. Durch deren Einsatz gab es keine trockenen Kehlen und keine leeren Mägen. Unterstützt wurden die Ehrenamtlichen durch die Firma Food@ucation, welche Frühstück und Mittagessen zubereitete, sowie Kuchen für den Nachmittag bereitstellte. Der Publikumstag war mit rund 8000 Besuchern sehr gut besucht.
Bad Kreuznach,
Rescue Days in Bad Kreuznach
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