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Ein starkes Team – nicht nur bei Katastrophen

Unter diesem Motto fand am vergangenen Sonntag der dritte gemeinsame Frühjahrsempfang der Hilfsorganisationen im Landkreis Bad Kreuznach statt. Ausrichter war in diesem Jahr die DLRG Ortsgruppe Bad Kreuznach.

„Das Ehrenamt funktioniert nur mit Unterstützung der Familie“, machte gleich
zu Beginn Antje Lezius, Abgeordnete im deutschen Bundestag, deutlich. Ohne
Rückhalt der Frau, des Mannes sowie den Kindern ist es schwer einen Teil
seiner Freizeit für eine ehrenamtliche Tätigkeit aufzuwenden. Landrat
Franz-Josef Diel stimmte ihr zu und ergänzte: „Ohne die Hauptamtlichen in
den einzelnen Hilfsorganisationen funktioniert das Ehrenamt nicht mehr“.

Stellvertretend für den Malteser Hilfsdienst sprach Jessica Nürnberg über
deren Tätigkeiten im vergangenen Jahr und stellte sich gleichzeitig als
neue, ehrenamtliche Geschäftsführerin vor. Besonders hervorzuheben sei
hierbei, dass der sogenannte „Besuchsdienst mit Hund“ immer größeren Zuwachs
bekommt und sich gleichzeitig immer größerer Beliebtheit erfreut, erläuterte
Jessica Nürnberg in ihrem Vortrag. Die rund 60 Ehrenamtler besuchen mit
ihren Hunden alte und kranke Menschen, die bei solchen Besuchen regelrecht
zu neuem Leben erwachen. Ebenso wurde in Bad Kreuznach erfolgreich die
Jugendgruppe wieder gegründet.

Thorsten Henning, Ortsbeauftragter des Technischen Hilfswerk (THW) Bad
Kreuznach, berichtete stolz, dass er und seine 185 Helferinnen und Helfer im
vergangenen Jahr die Marke von 20.000 ehrenamtlich geleisteten Stunden
erreicht haben. Als Bundeseinheit ist das THW auch überregional im Einsatz.
Neben Einsätzen in den Nachbarlandkreisen halfen unter anderem Helfer aus
Bad Kreuznach beim Bau einer 40m langen Brücke im hessischen Eschwege. In
Zusammenarbeit mit der Feuerwehr wurden beim THW im Jahr 2014 erstmalig
gemeinsame Lehrgänge für Ladungssicherung angeboten, sowie zum wiederholten
Mal eine Deichverteidigungsübung durchgeführt.

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) stellte seine Arbeit im Bereich des
Rückholdienstes vor. Geschäftsführer Thomas Decker freut sich über die gute
Vernetzung von Haupt- und Ehrenamt im diesem Bereich. Als neuer Partner des
DRK Flugdienstes ist der Kreisverband Bad Kreuznach jetzt der Partner für
den Standort Frankfurt am Main, von wo aus die ankommenden Patienten in die
heimatnahen Krankenhäuser transportiert werden. Außerdem konnte in der
Geschäftsstelle ein neuer, moderner und auch klimatisierter Schulungsraum
eröffnet werden, in dem seit Anfang des Jahres regelmäßig Erste-Hilfe-Kurse
stattfinden.

Stellvertretend für die Feuerwehren im Kreis Bad Kreuznach sprach
Kreisfeuerwehrinspekteur Werner Hofmann. Da die Wehren im Landkreis Bad
Kreuznach durch die Landesfeuerwehr und Katastrophenschutzschule in Koblenz
immer wieder zu wenige Lehrgangsplätze zugeteilt bekommen, der Bedarf jedoch
da sei, wurden mehr Plätze in der kreiseigenen Ausbildung geschaffen und die
Lehrgänge aufgestockt, um an dieser Stelle entgegenzuwirken. Hierbei wird
auch, mit den anderen Organisationen eng zusammengearbeitet und Lehrgänge
gemeinsam geplant und durchgeführt. Ein weiterer Meilenstein war, dass 2014
die Rettungshundestaffeln der verschiedenen Hilfsorganisationen im Kreis, zu
einer gemeinsamen zusammengeführt werden konnten. Letztlich wird auch
Kreisübergreifend mit den Nachbarn aus Birkenfeld, sowie dem
Rhein-Hunsrück-Kreis im Rahmen von Beschaffungen eng zusammen gearbeitet,
wodurch die öffentlichen Haushalte nicht unerheblich entlastet werden.

Der Arbeiter Samariter Bund (ASB) bekam im letzten Jahr Zuwachs bei seinen
Fahrzeugen im Rettungsdienst. Ein neuer Notfall-Krankentransportwagen konnte
beschafft werden. Ebenso kam erstmals die Task-Force zum Einsatz. Bei der
Evakuierung nach dem Bombenfund im Bad Kreuznach arbeiteten die
ehrenamtlichen Helfer des ASB Hand in Hand mit den Kameraden des Roten
Kreuzes und des Malteser Hilfsdienstes um die Bevölkerung in der
Konrad-Frey-Halle zu betreuen und zu versorgen.

Gastgeber Rüdiger Otto von der DLRG berichtete über ein ereignisreiches
Jahr. Im Bereich der Schwimmausbildung für Kleinkinder kann die Ortsgruppe
Bad Kreuznach ein in Rheinland-Pfalz einzigartiges Programm anbieten. In
Zusammenarbeit mit den Feuerwehren wurde auch begonnen die Gewässer im Kreis
zu sichten und eine Gefährdungsanalyse zu erstellen um im Anschluss die
Alarm- und Ausrückeordnungen optimal anzupassen. Durch Vorhalten von
entsprechend geschultem Personal und einem Sonargerät zur Unterwasserortung
wurde die DLRG Bad Kreuznach zu einem landesweit gefragten Team. Bei einer
Personensuche an der Lahn, waren die Spezialisten aus Bad Kreuznach im
Einsatz. Ergänzend zu dem Gerät ist in diesem Jahr die Anschaffung einer
Unterwasserkamera geplant, um einen ersten Blick auf geortete Gegenstände
werfen zu können, ohne immer einen Taucher loszuschicken.

Ein starkes Team – nicht nur bei Katastrophen. Dieses Motto und dessen
Umsetzung ist sogar im rheinland-pfälzischen Innenministerium schon
angekommen, denn Staatssekretär Randolf Stich lobte die überaus gute und vor
allem enge Zusammenarbeit der Hilfsorganisationen im Landkreis Bad
Kreuznach.


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