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Bad Sobernheim,

200 Einsatzkräfte üben Ernstfall - THW entsendet Fachberater

Die Stadt Bad Sobernheim war am Abend des Gründonnerstags Schauplatz einer großangelegten Übung des Katastrophenschutzes im Landkreis Bad Kreuznach. Die angenommene Lage: Gegen 17:50 Uhr entgleiste im Bereich des Bahnhofs Bad Sobernheim ein Kesselwagen der Deutschen Bahn und schlug Leck. Infolgedessen trat eine größere Menge des Stoffes Methanol aus.

Die Einstzkräfte üben am Kesselwagen

Methanol, eine farblose, schon bei geringen Temperaturen um die 11°C entzündliche und leicht flüchtige Flüssigkeit bildet Dämpfe, die abhängig von der Konzentration, beim Einatmen gesundheitsschädigend wirken können. Das Einsatzszenario sah deshalb vor, dass sich die Dämpfe vom Wind getragen, in Richtung der Innenstadt ausbreiteten und eine vollständige Evakuierung der Anwohner notwendig machte. Etwa 1000 Liegeplätze wurden hierfür fiktiv vorbereitet und die nötigen Fahrzeuge angefordert. Zur Übung gehörte es in diesem Zusammenhang ebenso, ein Bürgertelefon einzurichten und die mediale Berichterstattung vorzubereiten, um die Einwohner Bad Sobernheims zeitnah über die aktuelle Lageentwicklung informieren zu können.

Die unter realistischen Bedingungen alarmierten Einsatzkräfte aus den Feuerwehren der Verbandsgemeinde Bad Sobernheim leiteten in enger Zusammenarbeit mit dem Gefahrstoffzug des Landkreises Bad Kreuznach die nötigen Maßnahmen ein, das Leck abzudichten, um so die weitere Ausbreitung der Dämpfe zu unterbinden. Darüber hinaus wurde das bereits ausgetretene Methanol in Behältern aufgefangen. Insgesamt eine enorme Herausforderung für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte und insbesondere für die Zug- und Gruppenführer der verschiedenen Einheiten, die in enger Abstimmung zusammenarbeiteten. Abseits der feuerwehrtechnischen Aufgaben gehörte zur Übung zudem die Rettung und Versorgung zweier Verletzten. Der THW Ortsverband Bad Kreuznach entsendete seine Fachberater in den Führungsstab. Gleichzeitig transportierte das Technische Hilfswerk das Material und die Mitglieder des Team-Medien an die Übungsstelle.

Ermöglicht wurde diese Übung durch den von der Deutschen Bahn bereitgestellten Gefahrstoff-Übungszug, der für mehrere Tage in Bad Sobernheim hielt und den knapp 150 Rettungskräften aus Feuerwehr, Polizei, Deutschem Roten Kreuz, Malteser Hilfsdienst, Arbeiter-Samariter-Bund, Technischem Hilfswerk, Wehrbereichskommando der Bundeswehr und Katastrophenschutz ein realitätsnahes Szenario bieten konnte. Im Realfall hätte dieser Einsatz weit über 400 Rettungskräfte über mehrere Stunden gebunden. Gerade der personalintensive Einsatz der Gefahrstoffspezialisten im Chemiekalienschutzanzug und die Evakuierung der Bevölkerung würde große Personalreserven der Hilfsorganisationen erfordern.

Erklärtes Ziel der Übung war neben dem richtigen Umgang mit Gefahrenstoffen durch die Einsatzkräfte vor Ort und dem Austesten der Alarmierungskette im Katastrophenschutz, insbesondere die reibungslose Zusammenarbeit der verschiedenen Hilfs- und Rettungsorganisationen. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die Kommunikation der Führungsebenen gelegt, da sich Gelegenheiten wie diese nur selten bieten. Kreisfeuerwehrinspekteur Werner Hofmann zeigte sich nach Abschluss der Übung sehr zufrieden: „Die Übung ist gut verlaufen und die Zusammenarbeit der Hilfsorganisationen hat erwartungsgemäß funktioniert. Natürlich bleibt keine Übung ganz ohne Fehler, besonders in einem solch großen Maßstab nicht, aber der Zweck der Übungen ist es schließlich, diese Fehler in Zukunft vermeiden zu können.“


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