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Frei-Laubersheim,

Führungskräfteseminar 2017 im Landkreis Bad Kreuznach

Das diesjährige Führungskräfteseminar für die Hilfsorganisationen des Landkreis Bad Kreuznach fand am Samstag, den 11. März 2017, im Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Frei-Laubersheim statt. Ein vielseitiges Programm mit Vorträgen sowie einer praktischen Demonstration erwartete die Teilnehmer aus den Organisationen Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), Feuerwehr und Technisches Hilfswerk (THW).

 

 

Nach der offiziellen Begrüßung leitete Manuela Liebetanz, Wehrleiterin der Stadt Bad Kreuznach, das Seminar mit einem Vortrag zum Thema ‚Grundsätze im Strahlenschutzeinsatz‘ ein. Sie konfrontierte die anwesenden Führungskräfte mit einem fiktiven Szenario, wonach ein mit radioaktivem Material beladenes Fahrzeug in einen Verkehrsunfall verwickelt wurde, und arbeitete diesen Einsatz Schritt für Schritt gemeinsam mit den Teilnehmern ab. Besonderes Augenmerk richtete Manuela Liebetanz dabei auf die richtige Einschätzung der von Radioaktivität ausgehenden Gefahren, denn solch ein Einsatz gehört bei keiner Hilfsorganisation zur Routine. Der rund 90 Minuten dauernde Vortrag, in seinem Stil einem Planspiel ähnlich, orientierte sich dabei realitätsnah an den Mitteln, die von den verschiedenen Organisationen vorgehalten werden;  - wie etwa dem Gefahrstoffzug des Landkreises Bad Kreuznach.

Auch der zweite Programmpunkt am Vormittag war ein Vortrag, durchgeführt von Holger Schmidt, Leiter der Führungsgruppe Technische Einsatzleitung im Landkreis Bad Kreuznach. Thema war zunächst der Aufbau der Führungsstruktur innerhalb der Feuerwehr und anschließend ein gezielter Blick auf die Arbeitsweise der Führungsgruppe. Im Fokus stand darüber hinaus die Frage, wie die Übergabe der Führungsverantwortung von Alarmstufe III auf Alarmstufe IV abläuft, wenn der Einsatzfall nicht nur eine Verbandsgemeinde, sondern den ganzen Landkreis betrifft. Des Weiteren stellte Holger Schmidt das neue Funkrufverzeichnis vor, was die Teilnehmer zu einer regen Diskussion darüber verleitete, nach welchem Schema die Funkkommunikation bei zukünftigen Einsätzen ablaufen soll. Auch wurde die Frage aufgeworfen, welche Möglichkeiten bestehen, mit der Polizei über Funk in Kontakt zu treten. Da noch weitere Vorträge anstanden und die Zeit knapp bemessen war, wurde die Diskussion kurz gehalten. Es zeigte sich jedoch, dass noch einiger Gesprächsbedarf besteht.

Nach der Mittagpause wurde das Wort an Jörg Dindorf und Chris Snehotta übergeben, beide Mitglieder des Team Medien im Landkreis Bad Kreuznach. Sie stellten den Gästen das Thema ‚Presse und Öffentlichkeitsarbeit‘ vor und unterstrichen dabei die steigende Bedeutung der Sozialen Medien. „Die neuen Medien finden mit oder ohne uns statt“, erklärte Jörg Dindorf. Die während des Terroranschlags in München 2016 gemachten Erfahrungen zeigten die Notwendigkeit, dass auch die Hilfsorganisationen Soziale Medien wie Facebook oder Twitter einsetzen müssen, um Falschmeldungen vorzubeugen. Ein Exkurs behandelte zudem die Frage, wie mit sogenannten „Spontanhelfern“ umgegangen werden könne. Ein Phänomen, das in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat und bei all seinen positiven Aspekten auch Nachteile mit sich bringt, etwa in Sicherheitsfragen.

Die von Kohlenmonoxid (CO) ausgehenden Gefahren für Rettungskräfte waren das nächste Thema, vorgetragen von Marco Pfeuffer, Gastreferent und Berufsfeuerwehrmann aus Mannheim. Den Teilnehmern wurden zahlreiche Beispiele u.a. aus dem Alltag der Wiesbadener Berufsfeuerwehr präsentiert, da Betroffene wie auch Helfer eine Vergiftung durch das farb- und geruchlose Gas Kohlenmonoxid erlitten. Der Schwerpunkt des Vortrags lag folglich auf den technischen Möglichkeiten, einer Vergiftung präventiv durch den Einsatz geeigneter Frühwarnsysteme zu begegnen. Ein Thema, das insbesondere für die Mitarbeiter der Rettungsdienste und der Schnelleinsatzgruppen (SEG) von hoher Bedeutung ist, wie der stellvertretende SEG-Leiter des Landkreis Bad Kreuznach, Michael Rebenich vom ASB, bekräftigte. Denn anders als bei der Feuerwehr steht hier kein Atemschutz zur Verfügung steht.

Zum Abschluss des Führungskräfteseminars stellte Anthony Boumans von der Firma BMT Fire and Rescue ein Hochdruck-Schaumlöschsystem vor und erläuterte den Anwesenden dessen Vor- und Nachteile. Die besonderen Hafteigenschaften des unter Hochdruck mit wenig Wasser erzeugten Schaums sollen nicht nur den Brandherd effektiver kühlen als herkömmliche Mittel, sondern auch den Wasserschaden beim Löscheinsatz deutlich eingrenzen. Der Theorie folgte auf dem Hof des Frei-Laubersheimer Gerätehauses sodann eine praktische Demonstration des sogenannten CAFS-Systems. Angeleitet von Anthony Boumans konnten sich die Gäste selbst einen Eindruck von der Wirkungsweise des Löschmittels machen.

Mit diesem Programmpunkt endete das Führungskräfteseminar. Trotzdem die Teilnehmer eine Menge Informationen zu verarbeiten hatten, wurde die interessante Gestaltung der Vorträge mehrfach gelobt. Auch Kreisfeuerwehrinspekteur Werner Hofmann schloss sich dieser Meinung an und zeigte sich erfreut, dass neben der Feuerwehr weitere Hilfsorganisationen an der Veranstaltung teilgenommen hatten. „Einzig die Teilnehmerzahl lässt zu wünschen übrig“, kritisierte Werner Hofmann abschließend. Insgesamt betrachtet würde dieses einmalige Angebot von nur wenigen Führungskräften angenommen, was die Frage aufwirft, ob es sich für die Zukunft noch lohnt, ein Führungskräfteseminar  durchzuführen.

 

 


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